von Ursula Fink
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9. Februar 2022
Unser ehemaliges Vereinspferd „Mini“ (offiziell „Maibaum“), das uns bis Anfang 2008 zehn Jahre lang gute Dienste geleistet hat – im normalen Schulbetrieb, im Einsatz auf Turnieren, beim therapeutischen Reiten und insbesondere auch beim Voltigieren – ist jetzt 36 Jahre alt – und fit und munter! Im März 2008 wurde er liebevoll „in Rente geschickt“ (siehe Foto mit Text), und er genießt dieses Rentnerdasein nun schon seit 14 Jahren! Nachdem er im Frühjahr 2008 zunächst an Familie Krauß in Beilstein verkauft worden war, habe ich ihn bald darauf übernommen. Er lebt nun schon 14 Jahre in einem Offenstall, zusammen mit seinem Kumpel „Poker“, einem polnischen Kleinpferd. Es gibt dort weder einen Reitplatz noch einen Longierzirkel oder eine feste Koppel. Wir sind also bei Wind und Wetter draußen im freien Gelände unterwegs, viele Jahre lang mit schönen Ausritten, seit einiger Zeit aber nur noch mit Spaziergängen an der Hand. Dabei kann Mini jedoch ganz schön aufdrehen, wenn ihn irgendetwas irritiert. Da sind dann schon ein paar Bocksprünge möglich! Zu fressen bekommt er nur das Beste: Senioren-Müsli, Rübenschnitzel, Kraftfutter, Heucobs – alles handverlesen und eingeweicht ... Und als „Highlight“ das Tages gibt es jeden Abend zum Abschluss eine Banane – da wartet er schon darauf. Vor ein paar Wochen hat er einen Backenzahn verloren – ein größeres Teil. Er legt sich jede Nacht noch hin, manchmal auch am Nachmittag – und steht dann ruckzuck und problemlos wieder auf. Je älter er wird, desto schlauer wird er auch. Wenn ich beim „Servieren“ des abendlichen 5-Gänge-Menüs nicht schnell genug mit der nächsten Futterschüssel anrücke, pufft und schubst er mich vor sich her (ja, ich weiß, das soll man nicht durchgehen lassen, aber mit 36 darf er das). Natürlich kann er bis 5 zählen – nach der fünften Schüssel weiß er, dass jetzt Schluss ist und er sich zum Ausruhen in eine Ecke stellen kann. Zum Dank leckt er mir dann mit seiner warmen Zunge die Hände. Jetzt hoffen wir, dass der vierzehnte Winter im Offenstall nicht gar so hart wird ...